Junge neue Gedichte (Tei 1)
Ein Leben mit Gedichten
zwischen Gedichten
hinter Gedichten
traumstark
auf ein Mögliches zu
Worauf
läuft alles hinaus
im Leben
wohin zieht
es mich weiter
im Auf und Ab
im Hin und Her
wie finde ich
Endgültiges im
Weltgetrieben
Die Zeit
wie sie dich mitzieht
von Tag zu Tag
von Monat zu Monat
von Jahr zu Jahr
wie sie dich drängt
dein Leben
zu füllen mit Sinn
Meine Brücke
über ein bewegtes Meer
ins Glück jungerJahre
kostbare Inselzeiten
Weitsicht zu gewinnen
über den Tag hinaus
Punkte finden
sich zu befreien vom Chaos
Haltepunkte mitten am Tag
anzukommen im Verstehen
It's all about finding
the calm in the
calm
Die Farbe der Nacht
Verstörenden Bilder
rundum in der Welt
wo ist Hoffnung auf Rettung
wo ein Ohr für den
Aufschrei der Vergessenen
kein Land in Sicht
auf der Flucht über Meere
Schicksale hineingefallen
in die Farbe der Nacht
Wie umgehen
mit Unstimmigkeit
möcht anhalten
im Nachdenken
dem Tragenden
auf die Spur
zu kommen
Am Ball bleiben
solange es geht
den Träumen trauen
den geheimen hinter
dem trüben Tag
90 Jahre
Bin über den Berg
muss nichts mehr erledigen
keine Mails mehr schreiben
nichts mehr organisieren
Letzte Grüße unterwegs
ich bin über den Berg
und winke zurück
Die Insel
mein Versteck
zum Abtauchen
zum Auftauchen
aus den dich weiter
treibenden Wellen
Ein Zipfel Zeit
Das Leben geht weiter
über Zeiträume hinaus
in ein Unendliches
Uferloses
was dir zufällt
ist ein Zipfel Zeit
anzuhalten das
Unanhaltbare
Im Gespräch bleiben
heißt leben
im Austausch von Fragen
auf der Suche nach Antwort
im offenen Raum
wo aller Fragen Versteck
wo Rätsel hausen zuhauf
wächst Verstehen dir zu
im Anhalten im Aufhorchen
hinüber herüber
Es gibt sie
die poetische Wahrheit
hinter der Wahrheit der Welt
die andere Sicht der Dinge
die dich bannt dich wach hält
die das Leben neu rundet
Poesie
das beflügelte Wort
das aus der Luft gegriffene
das freigesetzte
zum Flug in alle Winde
Poetisches Schreiben
festgehaltene Gedanken
gefügt zur Form
im Vers
Der Glückliche
ein Träumer
im Lächeln am Morgen
im Aufblick zum Himmel
im Lauf durch den Tag
im Unterwegs mit den
fortziehenden Wolken
Amos Oz
wie es ihm gelingt
dir die Augen zu öffnen
für die Vielfalt der Welt
für Irres und Wirres
Mehrdeutiges Eindeutige
Fragen und Antworten
im Rückzug hinter den Tag
wie es ihm gelingt
dich
anzuhalten
zum Zwiegespräch
im stummen Gegenüber
Begegnungen heute
wie ein Sich-streifen
im Weitergehen
wie ein Winken
hinüber herüber
im blasses Erinnern
an die Festung Gestern
hinter dem offenen Heute
Nischendasein
Es ist die Nische
die dein Zuhause ist
in
der du dich sammelst
aus der du herauswächst
in die turbulente Welt
es ist die Nische
in die du so es gelingt
zurückfindest zum
eingesammelten Sein
Das Gebet
ein
Prozess
eine Haltung
ein Anhalten
im Selbstgespräch
als Gespräch mit Gott
Atempausen
im Galopp der Zeit
dein Anhalten
im Winkel des Schweigens
in der Nische des Nichts
im Leerraum der Ruhe
einzufangen die Stille
hinter dem Sturm
Erinnerungen
wie sie dich umtreiben
ein Leben lang
dich überraschen überfallen
bedrücken und beglücken
dir Gegenwärtiges und Vergangenes
in Einklang bringt
zum stimmiges Leben
Was ist es
das dich bewegt
das dich am Leben hält
welche Fragen treiben dich weiter
wie viel Antwort fällt dir vom Himmel
wie viel bleibt hängen im Raum
es
ist das Ungelöste das dich drängt
Lösung zu finden im Weiterlauf
Totgelaufen
vieles läuft sich tot
im Zug der Zeit
Flammen verlöschen
Flüsse versiegen
Nähe löst sich auf
suchst du Bleibendes
bleib auf der Suche
nach dem Beständigen
Mein Ostertraum
eines Tages
herrscht Windstille
hinter dem Sturm
wächst ein Lichtstrahl
im Tunnel der Fragen
fällt Antwort dir zu
im Fortgang der Dinge
eines Tages
stehst du auf um
leichteren Fußes
weiter zu gehen
Dein Flug zurück
Immer sind wir unterwegs
wagen Kühnes
träumen uns weitersuchen ein Ziel
lassen uns tragen
durch Lüfte
im blinden Vertrauen
aufgefangen zu sein
Alles was läuft
läuft langsamer heut
wenn du am Stock läufst!
mit einem dritten Bein läufst
du noch weit in den Tag hinein
Augenblicke
wie warme Impulse
zum Neuanfang
eine Begegnung ein Bild
ein Buch eine Melodie
dich wunderwirksam
zu verwandeln
(Diese Kunst
sich ein Engel-Sein
zu entlocken
auf stolpersteinigen Wegen)
Wie fasst du Fuß
wo kommst du an
wirft Vielfalt dich um
wird sie dein Zuhause
auf den Wegen voran
stolperst du oder wachsen
dir Flügel zum Flug
ins Gelingen?
Masche um Masche
mit runder Nadel
strickst du an dem dir
geschenkten Leben
Masche um Masche
auf dass es gelinge
fängst sie auf die
verlorenen Maschen
versuchst ihn zu halten
den verlässlichen Faden
bleibst dran solange du
atmest träumst und denkst
mit runder Nadel
zu stricken am Leben
70 Jqhre nach Auschwitz
Unauslöschbar
die lähmende Erinnerung
an den Sturz in die dunkelsten
Abgründe menschlichen Seins
wer könnte sie je trocknen
die Tränen der Trauer
wer findet den Ton den befreienden
nach Angst und Nacht und Not
Wir reichen ihn weiter den Stab der Erinnerung
als Friedensstab von Geneation zu Generation
Wo kmmst du an
nach all den Jahren
den Tagen und Nächten
unter Sonne und Mond
nach Wachsein und Schlaf
nach Wonne und Weh
wohinaus ziehen dich
die Flüsse des Fleißes
des Denkens des Erkennens
Wo münden sie fernab im
Meer der Hoffnung
Der Weitblick
als Rückblick
auf Generationen
im Wandel der Zeiten
Der Weitblick
als Hoffnungsblick
auf Zukünftiges
Man müsste
ja man müsste mal
aus seinem alten Kleidern
steigen in ein neues Gewand
mit freundlicheren Farben
mit besserem Sitz
leichter zu knöpfen
dich wärmer umhüllend
auf unsicheren Wegen
sicherer zu gehen
auf Zukünftiges zu
„Je suis Charlie!“
Ich bin der andere
bin plötzlich konfrontiert
mit Schicksalhaftem steh
fassungslos am Straßenrand
erlebe über Bilder den
vielfachen Brudermord
steige aus meiner Haut
bin plötzlich nicht mehr ich
bin der andere
Moment mal
wie geht es weiter
Verwirrende Bilder
rundum in der Welt
Fragwürdiges wohin
du schaust Brüchiges
unter den Füßen kein
neuer Wein mehr in
alten Fässern zu feiern
ein Fest der Freude
Türmen Steine
sich zuhauf
schwing kühn
dich obendrauf
halt Ausschau du
in alle Winde
wo ein guter Weg
sich finde
Wo ortest du dich
im Dschungel der Eindrücke
im Kunterbunt des Alltags
im Netz der Möglichkeiten
wie gehst du dir nicht
selbst verloren in der
Vielfalt der Welt
wie findest du
eine Wegmarkierung
zum Weitergehen
zum Ankommen
am Abend des Tages
Ein Gedicht
losgelöst im Raum
tanzende Gedanken
wie bunte Blüten
gebunden zum Strauß
Gedichte
wie Zugvögel
dich mitzuziehen
in wärmere Zonen
Wie Erntezeit
das Alter
wie Wink und Abgesang
neu dein Zeitgewinn am
Ende turbulenter Tage
nach allem Bergauf das
Ankommen hinter dem
angebundenen Tag
Das war Fehmarn
meine Insel-Oase
ein Platz
zum Träumen
zum Denken
zum Untertauchen
zum Auftauchen
unter dem weiten
dich vorwärt
ziehenden Himmel
Was bleibt von alledem
vom Gesang des Sommers
vom Bunt des Herbstes
von der Wegstrecke Winter
dein Lachen bleibt deine
Zuversicht wie ein Zuhause
hinter der fortfliegenden Zeit
Das Schicksal
dein Geschick mein Geschick
was ist es das Schicksal
das unser Leben beschickt
sich einzeichnet in dein Sein
das Schicksal
dem keiner entrinnt
dem du gewachsen sein musst
mit wachem Kopf mit klaren Sinnen
Zu Weihnachten
die eigene Nische finden
in dieser gewaltig großen Welt
den Raum des Ankommens
unter dem weiten Himmel
die Hütte des Aufgehobenseins
im turbulenten Hier und Heute
den geheimen Ort im Dasein
den Wunder-wirkenden
Fragen zu Neujahr
Wo bettest du sie ein
die Sorgen
die den Tag umstellen
die Fragen
die nach Antwort suchen
die Ängste
die dich lähmen
wo wächst der Mut dir zu
über Schatten zu springen
die den Weg dir verdunkeln
Der Weg in ein hohes Alter
ein Weg in die Wüste
anzukommen hinter dem Tag
dir nicht verloren zu gehen
im turbulenten Vielerlei
Paradieswege zu entdecken
im Anhalten im Weitergehen
über das Gestern hinaus
im Rückzug in der Stille dir
neu zu erschließen das Leben
Nichts ist mehr
wie es einmal war,
nichts bleibt alles bleibt
im Kommen im Gehen
im Gehen und Kommen
nenn mir Beständiges
hinter den Dingen
etwas Lohnendes
anzuhalten und
weiter zu gehen mit
dem Zukunftsblick
der Hoffnung
Der Rückblick
wie weit reicht er
der Rückblick
auf die Zeit
die vergangene
der Erinnerungsblick
auf das Leben dass er
zum Weitblick werde
dich neu zu orten
Eine Weile noch bleiben
nah am Wort
im Spielraum der Sprache
im Lichtkreis der Sonne
zu erwärmen die Stirn
Verborgenes heimlich
zum Blühen zu bringen
Die Reise in ein neues Land
Und eines späten Tages
losgelöst vom Vertrauten
brichst du auf über Grenzen
über Gestriges und Festgelegtes
gewinnst Freiheit in neuen Gefilden
Wohin
mit den Sorgen den lähmenden
die den Weg dir versperren
in den neuen Tag
wohin
mit den Fragen den dunklen
die drohend wolkenschwer
über uns hängen
worauf läuft alles hinaus
wie denn gelingt es
die Nebel zu lichten
Fußspuren zu finden
in Zukünftiges
Slam-Versuch
Wie
du stolperst wie du stöhnst
wie du trippelst wie du wankst
wie du taumelst wie Du tanzt
wie du auf der Stelle stehst
wie du suchst in allen Ecken
neue Worte zu entdecken
Zuweilen
zerreißt es dich
landest du im Loch
mitten am Tag
ohne Aussicht
ohne Lichtblick
bis ein Gedanke
ein heller dir hilft
über die Hürde
Find a place inside where there’s joy,
and the joy will burn out the pain.
Joseph Campbell
Es gibt ihn
den Weihnachtsblick
den Vom-Himmel-hoch-Blick
des Engels aus weiter Ferne
auf die im All verlorene Welt
den Blick des Engels
auf den
Menschen
den umher irrenden
den Herberge suchenden
es gibt ihn
den Vom Himmel-hoch-Blick
als Lichtblick für dich
Das Ankommen
bei dir selbst
nach allem Auf und Ab
nach Zweifel und Fragen
nach Dämmer und Dunkel
Tumult und Träumen
Licht und Lachen
nach Graben nach Grübeln
das Ankommen bei dir selbst
auf geheimen Fußspuren
des Friedens
Ein Tag wie kein anderer
Begegnung mit dem Nachwuchs
im jahresschönsten Sonnenschein
Prüfungsfeier Lachen Spiel Gespräch
mit kleiner festgehaltener Quintessenz:
Ja, wenn ich denn
ab und zu mal bete
dann fühle ich mich richtig gut
Immer wieder neu
Abschied nehmen ein Leben lang
immer wieder neu der Versuch
anzukommen ein Leben lang
zwischen Abschied und Neuanfang
deine Tage im Fluss der Zeit
wie sie aufleuchten und verblassen
wie es dir gelingt anzukommen
immer wieder neu
im Lichtpunkt Neuanfang
Dazu stehen
ein Einzelgänger zu sein
sich nicht in der Zeitmühle
zermahlen zu lassen
nicht festgelegt zu werden
sich frei zu fühlen
im Bewegen im Denken
im Tun im Glauben
in der Gewissheit
alle Freiheit in Gott
verankert zu wissen
Diese Übereinstimmung
die leise
mit der Welt
der Poesie
hinter dem Tag
dem lauten
Wo stehst du heute
was bleibt
was hat Bestand
im Wirbel der Welt
was treibt dich weiter
wie wächst du über dich hinaus
in die Weite versöhnender Weisheit
Meine Freunde
die Worte
wie nahe Wesen
unterwegs mit mir
durch Wind und Wetter
Gedanken
gebündelt
zum Strauß
Worte wie Blüten
festgehalten
im Gedicht
Es kommt eine Zeit
da fährt das bunte Leben
davon wie ein Zug
in ungeahnte Ferne
du winkst ihm nach
stumm und staunend
und du hältst an
ein verwurzelter Baum
am stillen Fleck
In jungen Jahren
Der Versuch
freihändig zu radeln
querfeldein
in späten Zeiten
der Versuch
freihändig zu gehen